Dienstag, 1. Juni 2010

KÖHLERS DEUTSCHLAND - GUTTENBERGS ANSPRUCH - MERKELS PHYSIK

Wenn es in den heutigen Tagen vermehrt darum gehen wird, was Köhler sagte, was Guttenberg zum Beistand formulierte und Frau Merkel nicht tat, bleibt es wahrscheinlich bis auf Weiteres offen, wie Köhler und Guttenberg zu dieser Auffassung kommen konnten.
Wird nicht nur den Ausschnitten des Interviews gefolgt, die durch die Fernsehanstalten bebildert geistern, sondern das Original (http://www.dradio.de/aktuell/1191138/) - mit berechtigtem Interesse gehört, stellt sich eine Frage deutlich in den Vordergrund: Welches Deutschland beschauen Köhler und Guttenberg, wenn sie ihre Positionen formulieren?
„Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss…“ (Köhler, Deutschlandradio, 22.05.2010), wissen muss, was wie lange schon für wen Realität war? Wohl zumindest für Köhler und Guttenberg! Vermessen klingt die Vermutung, dass beide die Einzigen sind, die von einer Realität sprechen, die dem Rest der Regierung(en) verborgen geblieben ist. Geradezu beleidigend ist, zu denken, dass eine Doktorin der Physik dieser realpolitischen Tektonik unaufmerksam gegenübersteht.
Was bleibt zu fragen? Wird dem Interview bis zum Ende gefolgt, Es gibt Konflikte; man muss auch, um diesen Preis [Gefallene Soldaten und getötete Helfer], seine Interessen wahren…“, ist die Frage sowie die Antwort gegeben. Wer legt die Karten deutscher Politik auf den Tisch? Wohl der, dessen Enthusiasmus für dieses Land lodert und der als Testballon an der Sonne deutscher programmatischer Verblendung verbrennen darf: Horst Köhler und nicht Guttenberg. Letzterer darf als mögliches Idol deutscher Selbstbewusstheit, im christlichen Beistand, dem alternden Weisen mit jugendlicher Selbstverständlichkeit beistehen, indem er sagt,Die Debatte selbst ist eine, die wir nicht nur schüchtern führen müssen, sondern die man auch führen kann. Wir haben auch die Verantwortung zukünftig Ressourcensicherheit für die Menschen unseres Landes sicherzustellen. Wir haben sicherzustellen, dass auch diese Punkte in unserem Interesse gewährleistet werden können…“ (zu Guttenberg, 31.05.2010, ZDF-Interview); Guttenberg, der von dannen zieht und keinen Rücktritt verkündet. Wenn wir uns eine etwas verstaubte Interpretation deutscher Rechtsstaatlichkeit in Erinnerung rufen und sagen Quod licet Iovi non licet bovi (frei übersetzt: Was Jupiter darf, darf das Rindvieh noch lange nicht), wird das Rindvieh Merklischer Astrophysik unmissverständlich deutlich. Denn Jupiter muss weiterstrahlen, wenn in zwei Jahren die Meisterschaft der Welt in Europa zu bestätigen ist, das Grundgesetz zur Fassung eines jugendlichen Deutschlands wird.

Was sagt Ihr, fragt
Eure WILDWELLE

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